Nach Hause kannst du nie wieder zurück.
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- Veröffentlicht: 29. April 2015
Hast du dir schonmal überlegt, was "Zuhause" für dich bedeutet? Ist es die Wohnung, für die du die Schlüssel besitzt? Oder das kleine Kuhkaff, in dem sich Fuchs und Henne gute Nacht sagen? Ist es deine Familie? Oder dein Freundeskreis? Was bedeutet dieses Wort Zuhause?
Nun, es gibt wohl 7,32 Milliarden verschiedene Beschreibungen für Zuhause - einfach, weil es für jeden etwas anderes bedeutet. Und doch ist es für alle etwas, wonach wir streben. Wir wollen ein Zuhause. Ein Heim für unsere Wünsche. Einen Raum für unsere Vorstellungen. Etwas, worauf wir unsere Luftschlösser bauen können. Es geht nicht immer darum einen geographischen Ort dafür festzulegen - wir wollen ankommen. Ankommen im Leben.
Hin und wieder passiert es, dass wir auf der Fahrt nach Hause einfach aus dem Auto geschleudert werden. Schiffbruch erleiden. Abstürzen. Wie auch immer - wir kommen vom Weg ab und verirren uns. Und manchmal dauert es ziemlich lange, bis wir wieder zurückfinden auf den Weg nach Hause. Manchmal verändern wir uns. Oder vielleicht verändert sich unser Zuhause. Wie fühlt es sich an, wenn du heimkommst? Ist es noch dein Zuhause? Ist es wirklich möglich dein Zuhause zu verlassen, dich zu verändern, neue Ansichten zu gewinnen, zu lernen und zu wachsen und schlussendlich wieder nach Hause zurückzukehren? Ist noch alles so, wie du es verlassen hast? Bist du noch so?
Die Wahrheit ist traurig. Irgendwie. Vielleicht ein wenig erschreckend. Aber nach Hause kannst du nie wieder zurück. Egal, was du als Zuhause bezeichnest - nichts wird jemals so bleiben wie es ist. Alles verändert sich. Und irgendwann sperrst du die Tür zu deiner Wohnung auf und es fühlt sich an, als gehörst du nicht hierher. Vielleicht wird dir bewusst, dass du in einem Leben gewohnt hast, das nun Vergangenheit ist. Vielleicht sieht noch alles aus wie vorher - und trotzdem hat sich alles verändert.
Wahrscheinlich muss es so sein. Wahrscheinlich ist es vorbestimmt, dass wir manchmal obdachlos werden. Damit wir gezwungen sind unser Zuhause zu überdenken, daran zu arbeiten und es so zu verändern, wie es die Gegebenheiten nunmal erfordern. In Wirklichkeit ist Zuhause genau dem selben Prozess unterworfen wie wir selbst. Umdekorieren, renovieren, vergrößern, verkleinern, anbauen, abreißen. Manchmal müssen wir Wände niederreißen, um Platz für Neues zu schaffen. Manchmal braucht das Leben einen neuen Anstrich. Etwas, worin man sich wohlfühlt. Etwas, wo man ankommen kann.
Nach Hause kannst du nie wieder zurück. Es wird sich etwas verändern. Du wirst dich verändern. Vielleicht geht es darum: es sich nicht zu gemütlich zu machen. Weil ein ewiges Zuhause ewiger Stillstand bedeuten würde. Vielleicht geht es darum, dass wir angetrieben werden von der Suche nach Zuhause, was immer es auch bedeuten mag.