Die vergessene Freude.
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- Veröffentlicht: 27. Oktober 2018
Nun... wir geben es oft ungern zu, aber wir Menschen bestehen aus Emotionen. Sie bestimmen unseren Tag, unser Leben. Wir sind aus einer Emotion entstanden. Ganz gleich was wir tun, wir fühlen. Und selbst wenn wir es verdrängen versuchen - wir fühlen es. Egal was. Auch heute noch ist es der Wissenschaft ein Rätsel, was zum Teufel eigentlich in unserem Hirn passiert, dass wir fühlen.
Wir erhalten einen Reiz, sei es nun etwas Gesehenes, Gehörtes, Geschmecktes, Gerochenes, Gefühltes, und leiten diesen an unser Gehirn weiter. Unsere Amygdala empfängt diese Reize als Impuls und leitet eine Reaktion dazu ein - eine Emotion ist geboren. So zumindest die Theorie. Wer könnte es jemals beweisen, sind unsere Emotionen doch so vielfältig wie unser Leben, so verschieden wie wir selbst. Niemand anderer kann fühlen wie du, berührt sein wie du. Wir alle haben alles Mögliche erlebt und verbinden damit die verschiedensten Emotionen. Was dich lächeln lässt, bringt jemand anderen zum Weinen. Was dir Freude bereitet, macht jemand anderen aggressiv. Jeder hat seine eigene Vorstellung vom Glück, jeder will auf eine andere Weise Frieden.
Allerdings ist das oft nur die halbe Wahrheit. Natürlich löst jede Erinnerung in jedem etwas anderes aus. Natürlich verknüpfen wir ähnliche Situationen mit verschiedensten Gefühlen. Familie? Bedeutet es für dich Geborgenheit und Glück? Für andere ist es vielleicht Enttäuschung und Gram. Liebe? Ist es Erfüllung oder Schmerz? Wie fühlt es sich für dich an geborgen zu sein oder zu lieben? Wir sind verschieden. Wir sehen Dinge verschieden. Aber ein paar Dinge gibt es, die sehen wir gleich. Die Wissenschaft nennt es Basisemotionen oder Grundgefühle. Dazu gehört: Freude, Wut, Ekel, Furcht, Verachtung, Traurigkeit und Überraschung. Ganz gleich was diese Gefühle in uns auslöst, das Ergebnis ist doch immer das Gleiche. Ich kann genau so wütend sein wie du - genau so traurig oder überrascht. Der Grund mag nicht immer der Gleiche sein, aber das Gefühl ist es.
Deshalb weinen wir mit, wenn es jemandem schlecht geht, den wir lieben. Deshalb läuft uns ein Schauer über den Rücken, wenn uns jemand eine ekelhafte Geschichte erzählt. Deshalb sind wir solidarisch, wenn der Ex-Freund der Freundin eine neue, hässliche, blöde Freundin hat. Wir können es nachfühlen. Wir leiden mit.
Was wir dabei viel zu oft vergessen ist die Freude. Wir sollten uns viel öfter freuen. Ganz gleich ob es uns betrifft oder unsere Freunde, Familie, Nachbarn, den Typen gegenüber im Bus - wir sollten uns freuen. In unserer neidischen, aggressiven, wütenden Welt scheint es eine aussterbende Kunstform zu sein - Freude. Dabei ist es doch so einfach - und braucht nicht viel. Ein Lächeln, ein nettes Wort. Ein kurzer Sonnenstrahl, ein gutes Lied im Radio. Wo ist die Freude nur geblieben?
Was sind deine Ziele im Leben? Karriere, Geld, Hochzeit, Kinder, Haus? Was wäre, wenn das Ziel wäre sich jeden Tag zumindest einmal zu freuen? Wäre es abwegig zu behaupten, dass auch das der Weg zum Glück sein könnte?
Nun.. wir geben es oft ungern zu, aber wir bestehen aus Emotionen. Sie bestimmen unseren Tag, unser Leben. Wäre es also nicht schön, wenn es die Freude wäre, die unseren Tag und unser Leben bestimmt? Aus der wir gemacht wären, die wir in die Welt tragen, die wir fühlen? Wir sollten uns freuen. Viel öfter.
Es geht darum zu lächeln. Egal wie bescheuert es ist. Eine Nachricht am Handy, ein unerwarteter Anruf, ein zu früh geliefertes Paket, eine nette Bekanntschaft, ein Guthaben bei der Stromabrechnung. Verdammt, es ist doch wirklich nicht so schwer sich zu freuen. Tut es. Es ist gut für die Seele.
Für all die Grünen da draußen.
Vielen Dank für all die Freude <3