Die Antwort auf die Frage.
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- Veröffentlicht: 26. Januar 2019
Es ist wohl schon ein paar Jahre her, da stellte mir jemand eine wichtige Frage:
Wie sollst du wissen, dass du fähig bist zu lieben,
wenn du niemanden hast
den du lieben kannst?
Nun. Damals schmeckte diese Frage nach Einsamkeit, Unzulänglichkeit. Nach Sehnsucht, nach Schmerz. Wenn wir ehrlich sind, brauchen wir doch alle jemanden oder zumindest etwas, den oder das wir lieben können. Es geht darum das Glück zu teilen, um es zu verdoppeln... und all diesen Kram. Liebe ist das, was unsere Welt noch zusammenhält.
Was mir in dem Moment wohl nicht klar war: die Liebe ist ein Buch mit etwa einer Trillion Kapiteln - wer zur Hölle sollte also bestimmen dürfen welche Art von Liebe die "einzig wahre" ist?
Heute ist es anders. Heute weiß ich, nein ich bin mir sicher, dass die einzig richtige Antwort auf die Frage gewesen wäre: Du tust mir schrecklich leid.
Natürlich ist es schön - um nicht zu sagen fast ein Wunder - jemanden zu haben, den man lieben kann. Einen Menschen, der einen versteht, der deine Sorgen und auch all deine Freude teilt, jemand, der dir ein Zuahuse gibt. Der dort beginnt, wo du endest. Liebe ist fabelhaft.
Aber die Liebe hat so viel mehr Facetten als nur diese eine. Es geht um Zufriedenheit, Glück. Es geht um Freude. Darum, es zu genießen - was immer es auch ist. Das ist Liebe. Das Leben lieben, sich selbst lieben. In der Unterwäsche durch die Wohnung tanzen und lachen. Den Lieblingssong 25mal hintereinander abspielen und lauthals mitsingen. Im Stau stehen und sich sonnen. Ein furchtbares Date überstehen und schmunzeln. Allein eine Flasche Wein trinken und sich danach ein Gin Tonic eingießen. Eines Morgens aufzuwachen und zu wissen, dass man seinen Liebeskummer überstanden hat. Seine Wohnung so einzurichten wie man es ganz allein für schön befindet. Liebe ist so viel mehr als jemanden zu lieben. Es geht ums glücklich sein. Es geht darum zu wissen, dass man jederzeit bereit ist sein Herz für jemanden zu öffnen - es aber nicht zu müssen, nur damit irgendetwas besser wird.
Die Antwort auf die Frage lautet:
Ich muss niemanden lieben, um zu wissen, dass ich es kann.
Und wir sollten es tun. Jeden Tag. Lieben. Den Song, den Stau, die Flasche Wein, den überstandenen Liebeskummer, die Wohnung, das Leben, uns selbst. Wenn wir jemand finden, den wir noch dazu lieben können ist es doch nur eine Zugabe zum ohnehin schönen Leben. Die Richtung lautet immer vorwärts und niemals Stillstand. Vielleicht müssen wir manchmal die Liebe verlieren, um zu entdecken, worin wir sie überall finden können.