Kapitel 4: Akzeptanz.

Wenn das Leben dir Zitronen schenkt - mach Limonade drauß!

So ungefähr lautet das Mantra, wenn das Leben dir sagen will: wenn was passiert das Scheiße ist, mach das Beste draus.

 

Wie umsetzbar ist das bloß?

Nun, ich würde mal behaupten wollen, zu allererst kommt es auf die Schwere der Situation an. Denn ja! es gibt einige Lebenslagen, in denen "Scheiß drauf, mach das Beste draus" absolut nicht anwendbar ist. Der Weg zum Glück geht also nicht über die "Scheissegal-Brücke", er geht eher über die Kreuzung: Erfahren und Erkennen. Und wer diese Kreuzung passiert hat, sollte sich im Idealfall immer halten in Richtung "Akzeptanz".

Das Leben ist gepflastert mit Schicksalsschlägen. Sei es nun ein Verlust, ein Abschied, ein Rückschlag, oder weiß der Teufel mit welchen Grausamkeiten man sich sonst so herumschlagen muss - die Quintessenz ist doch stets: das Leben ist nicht fair. Man kann einfach keinen Sinn darin finden, keinen Grund sehen. Es ist furchtbar unfair und es passieren ständig Dinge, die niemand verdient hat. Es ist verdammt schwer glücklich zu sein.

 

Wir verbringen also einen großen Teil unseres Lebens damit zu zaudern, uns zu grämen. Wir sind frustriert, fühlen uns hilflos, allein. Wir sind wütend auf das Schicksal oder Gott oder an was immer wir auch glauben mögen und verfluchen die ganze Welt.

Nein, das ist definitiv nicht der Weg zum Glück. In schweren Situationen, nach Schicksalsschlägen oder Herausforderungen überhaupt daran zu denken scheint sowieso absoluter Schwachsinn zu sein.

 

Aber man bedenke: Menschen, die sich einer schwere Krankheit stellen müssen, haben tatsächlich bessere Heilungschancen, wenn ihre psychische Verfassung stabil ist, im besten Fall sogar positiv. Jemand auf einem schweren Weg begleiten, kann man besser wenn man selbst ein wenig Ruhe gefunden hat. Mit einer Herausforderung wird man nur fertig, wenn man sich klar darüber ist, wie man das Hindernis überwinden kann. Dazu gehört Klarheit, Stärke. Haben wir jemals Klarheit oder Stärke in tiefer Trauer und Verzweiflung gefunden?

 

Das Leben schlägt zuweilen seltsame Wege ein. Als wäre es an sich nicht schon schwer genug sich durchzuschlagen, prüft es uns mit Herausforderungen, an denen wir manchmal zu zerbrechen drohen. Das beste, das wir tun können, ist zu atmen. Zu hoffen. Und die Dinge zu akzeptieren. Dies ist niemals gleichbedeutend damit zu stagnieren oder aufzugeben. Aber manchmal ist der erste Weg zur Heilung die Akzeptanz. Manchmal ist der erste Weg in die Zukunft die Akzeptanz. Manchmal ist der erste Weg wieder zu sich selbst zu finden, die Dinge zu akzeptieren wie sie sind.

 

Wer sehen kann wo er sich gerade befindet, wird den Weg finden, der weiterführt.

 

 

Ein Weg zum Glück könnte also sein:

Wer versteht, dass er nicht alle Dinge ändern kann und diese akzeptiert, der wird Kraft finden um weiterzugehen und sich dem Schicksal zu stellen.

 

Es geht darum einen Weg zu finden.

Denn... sind wir uns ehrlich. Wie oft waren wir schon glücklich darüber ein Problem zu haben?

Und das würde auch niemand erwarten.

Aber es zu akzeptieren ein Problem zu haben und im besten Fall daran zu arbeiten, daraus zu lernen, etwas mitzunehmen - das könnte der Anfang von etwas sein.