#crushcph

Hast du es schon gehört? Hast du es gesehen? Hast du es gefühlt?

Liebe existiert.

Wider aller Vernunft oder Logik, trotz oder vielleicht auch wegen all des Schmerzes und der Trauer. Es gibt sie. Irgendwo da draußen ist sie.

 

Wir fühlen uns zuweilen so verloren - verloren im Leben, im Alltag, im Berufsstress, im täglichen Trott durch die anstehenden vierundzwanzig Stunden - dass wir es komplett vergessen. Und es ist so einfach es zu vergessen: wir werden immer einmal öfter verlassen als wir uns verlieben, wir verlieren immer einmal öfter als wir gewinnen. Etwas festzuhalten ist schwer. Und Beständigkeit scheint fast unmöglich. Und doch sollten wir uns immer wieder einmal - zumindest ein paar Momente lang - darauf besinnen, dass es sie gibt: Liebe. Kinder werden geboren, glückliche Paare heiraten oder beschließen einfach so den Rest ihres Lebens miteinander zu verbringen. An der Ubahn-Station am Wiener Karlsplatz gibt es eine digitale Anzeige über "Verliebte in Wien" und ich habe diese Zahlen noch nie Null zeigen sehen. Weil es sie gibt. Liebe existiert.

 

Kannst du dich daran erinnern, an das letzte Mal als du so glücklich warst, dass du am liebsten den ganzen Tag lang nur geschrien hättest? Wieso konntest du damals daran glauben und heute nicht mehr? Natürlich hat sich viel verändert. Du hast dich verändert. Du hast Dinge verloren und bist weitergegangen, hast etwas hinter dir gelassen und die Tür nach vorne aufgestoßen. Aber wer hat dir eingeredet, dass in deiner neuen Welt die Liebe keinen Platz mehr hat? Warst du es vielleicht nur selbst? Hat uns das ständige Verlieren, der unsägliche Schmerz und das Wissen um die Unbeständigkeit denn so zynisch gemacht?

 

Nun. Ich gebe es zu. Auch ich habe meinen Glauben verloren. Für einen kurzen Atmenzug lang habe ich aufgehört daran zu glauben, dass dieses etwas, das unseren Himmel zusammenhält die Liebe ist. Aber wenn wir nur kurz innehalten und darüber nachdenken ... was in aller Welt sollte es denn sonst sein? Vielleicht ist es naiv und zu optimistisch, aber ich weigere mich daran zu glauben, dass unsere Welt durch wirtschaftliche Abhängigkeiten, Kapital, Finanzen und materielle Dinge zusammengehalten wird. Es muss mehr dahinter stecken. Es muss etwas geben, das Geld und Wirtschaft übertrumpfen kann. Das Grenzen überwinden und Menschen beeinflussen kann. Irgendwo da draußen muss es sie geben.

 

Wir werden sie in unserem Sprint durch den Tag nicht finden, wenn wir nicht mal kurz stehen bleiben und uns umsehen. Etwas entdecken, an dem andere einfach vorbeilaufen. Es zulassen, dass uns das Leben noch überrascht. Unseren Zynismus nur mal kurz beiseite stellen und warten was passiert. Wer weiß, vielleicht sehen wir etwas. Etwas, das uns wieder glauben lässt. Etwas, das uns berührt. Die Narben an unseren Herzen mit ein wenig Balsam einschmiert. Ganz egal was. Vielleicht findest du in Kopenhagen einen Liebesbrief. Gar nicht für dich gedacht, aber so liebreizend, dass er selbst dein Herz ein wenig zum Lächeln bringt.

 

#crushcph

 

 

20160401 161820