Kapitel 1: Gelassenheit

Nun, Anfang des Jahres habe ich mich auf die Suche nach dem Glück begeben. Seither war es still im Gedankenraum. Beinahe, als wäre er geschlossen.

Nun, wer auf der Suche nach etwas Großen ist, etwas Wichtigem, etwas, das etwas bedeutet, der merkt schnell: es zählt nicht immer der erste Gedanke. Es zählt nicht immer das erste Erlebnis. Es zählt, was man für Schlüsse zieht, was es heißt, was es bringt. Was man fühlt. Deshalb ist es wichtig zu spüren, das Danach abzuwarten.

Es geht darum, was Glück bedeutet. Was es bedeuten kann. Nicht darum wie schnell es geht, wie sofort man es kriegen kann. Von allen Dingen des Lebens, ist es wohl die Erfahrung, die am längsten braucht, am schwersten zu begreifen ist, das meiste ausmacht.

Wir wachsen und werden. Es ist ein Prozess, kein Sprint.

 

Auf der Suche nach dem Glück, ist wohl Gelassenheit das erste, das man lernen sollte. Ich kann nicht von heute auf morgen beschließen glücklich zu sein und es dann einfach... nunja, sein. Ich kann nicht sofort die Altlasten wegschaffen und in der nächsten Sekunde so tun, als wären sie niemals da gewesen.

Der Weg zum Glück ist etwas steiniger als Augen zu und durch. Es bedarf einige Anläufe, es bedarf einige Versuche. Es bedarf Geduld. Es bedarf Akzeptanz, Verzeihen und ja - es bedarf Gelassenheit.

 

Die erste Regel auf der Suche nach dem Glück kann also lauten:

Nur wer versteht was Gelassenheit ist, wird erkennen, wie es zum Glück führen kann.

 

Es geht darum auszuatmen, einzuatmen. Auf die Uhr zu sehen und zu denken: egal ob zehn Minuten zu spät, ich komme gerade richtig. Jemand kennenzulernen und egal was es ist oder wird zu wissen: es war gerade richtig.

Gelassenheit ist, was uns die notwendige Ruhe gibt zu entscheiden, was wirklich wichtig und und was nicht. Ist es notwendig mich zu stressen wegen diesem Termin oder nicht? Würde die Welt untergehen, käme ich vielleicht fünf Minuten später? Was, wenn ich meine selbstgesteckten Ziele erst ein Jahr später erreiche? Könnte ich mich nicht mehr im Spiegel betrachten?

 

Was wäre, wenn ich ganz selbst und alleine entscheide, dass es für etwas doch noch zu früh ist? Vor wem müsste ich mich rechtfertigen, außer vor mir selbst?

 

 

Ich glaube, dass Glück sehr viel mit Gelassenheit zu tun hat. Es geht darum sich selbst, seine Ziele, Wünsche, Vorstellungen, auf das Mindeste zu reduzieren und erstmal das zu erreichen. Den Druck wegnehmen, die Last verringern. Das, was wir uns vorgestellt haben erreichen zu wollen einfach mal verpuffen zu lassen und dafür die Realität sehen, das Jetzt. Wie viel Schönes und Gutes umgibt dich, das du niemals schätzt, weil du ständig deinen Zielen nachjagst. Wie unglaublich bescheuert bist du nicht zu wissen was du alles hast, weil du ständig nur an das denkst, was du willst.

Es geht um die Gelassenheit auch mal im Augenblick verweilen zu können. Es geht darum ein paar Atemzüge lang die Zukunft kommen zu lassen, wann auch immer sie passieren mag.

 

Gelassenheit. Ich habe gelernt, dass der Weg zum Glück mit vielen Steinen gepflastert ist, die es zu überwinden oder einzusammeln gilt. Einer davon ist Gelassenheit.

Nimm ihn dir. Ein paar Momente Gelassenheit. Oder wie Antje Schomaker sagt: bis mich jemand findet, tanze ich hier.