Ad arma!

 Menschen werden verletzt. Manche sind gefallen. Einige mussten zurückgelassen werden. Andere werden immer noch vermisst. Wir sind verwundet, werden Narben davontragen. Und nichts wird je wieder so, wie es war.

 

Was sich anhört wie der Krieg, ist in Wahrheit nichts weiter als das Leben. Unser ständiger Kampf vorzurücken. Unsere stetige Bemühung zu siegen. Wir sind alle Kämpfer. Und manchmal ist unsere einzige Waffe die unsterbliche Hoffnung, dass alles gut wird.

Während wir tapfer ins Gefecht laufen, beschossen werden von Schmerz und Verzweiflung, von Unglück und Resignation, fragen wir uns vielleicht manchmal, wieso wir das alles machen. Geht es wirklich um den Sieg? Werden uns jemals Ruhm und Ehre zuteil werden, nur weil wir eine Schlacht geschlagen haben, die jeder von uns kennt und durchmachen muss? Die Antwort ist... nein. Es wird niemand kommen, der uns einen strahlenden Pokal überreicht, eine seidene Scherpe. Niemand wird uns die Hand schütteln und gratulieren, dass wir unser Leben überlebt haben. Ganz einfach, weil es nicht Sinn der Sache ist.

Im andauernden Kampf des Lebens geht es nicht um den Sieg. Es geht nicht darum zu gewinnen. Es geht um die Schlacht an sich. Um die Narben, die wir uns holen. Die Verletzungen, die wir erleiden. Es geht darum an etwas zu glauben. Und es geht darum, unsere Waffe namens Hoffnung mit Bedacht einzusetzen.

Natürlich werden wir scheitern. Wir werden große Verluste verzeichnen und uns manchmal nur schwer davon erholen. Aber wir werden aufstehen und weiterkämpfen. Und irgendwann wird uns dabei hoffentlich bewusst werden, dass jede geschlagene Schlacht doch nur bedeutet, etwas erlebt und gelernt zu haben. Vorbereitet sein für alles was kommt.

... Und dann wird etwas passieren, dass uns völlig die Deckung nimmt. Das wie eine Bombe vor unseren Füßen explodiert und nichts von uns übrig lässt, als die leise Ahnung, dass es immer weiter gehen wird, so lange wir leben.

Das Schöne daran ist, dass die Munition des Lebens nicht nur aus Schmerz und Leid besteht. Mitunter lässt es auch Freude, Liebe, Freundschaft und Glück auf uns niederprasseln. Und wenn das passiert, brauchen wir uns gar nicht wehren. Wir können einfach stehenbleiben und uns davon durchtränken lassen. Unsere Verletzungen damit ein wenig lindern. Unseren Narben zusehen, wie sie langsam verblassen. Und unsere Waffen damit befüllen, um etwas zu haben, mit dem wir den Schmerz, das Leid und die Verzweiflung wenigstens in Schach halten können.