Die Geschichte mit dem Lederball.

Es gibt Dinge, die dich völlig berauschen. Die dich verzaubern und glücklich machen. Und wenn du ganz viel Glück hast, dann sind jene „Dinge“ Menschen aus Fleisch und Blut.

 

Wir treffen zuweilen auf ganz fabelhafte Gestalten. Personen, so verrückt und ausgelassen, wie die Situationen, in denen wir sie kennenlernen. Vielleicht verbringst du ein paar Momente mit ihnen, froh und frei, und im nächsten Augenblick schon gehören sie deiner Vergangenheit an. Doch die Spuren, die sie in deinem Herz hinterlassen haben, vergehen niemals. Vielleicht aber ziehen sie, ganz unversehens, ein in dein Leben. Bevölkern deine Welt. Zeigen dir Dinge, von denen du nicht wusstest, dass sie existieren. Führen dich auf fremde Pfade, begleiten dich durch rauschende Abenteuer. Vielleicht entwickeln sie sich zu treuen Freunden, zu Gründen, aus denen du Entscheidungen triffst. Vielleicht schließt du sie nicht nur in dein Herz, sondern in deine Seele. In deine Gedanken, in deinen Kopf, in deine Wünsche und Träume. Du nimmst sie auf, lässt sie herein in dein Leben, in der Hoffnung, dass sie nie wieder gehen mögen.

 

Wir erleben Situationen, von denen wir niemals denken, dass aus ihnen irgendetwas erwachsen könnte. Und doch kann eine Zugfahrt eine Lehre fürs Leben werden, ein kurzer Blick die große Liebe. Aus einem einfachen „Hallo“ kann eine ganze Beziehung entstehen, aus einem Volleyballspiel eine ganze Freundschaft. Wir bauen ständig Fundamente, aus denen mächtige Gebilde werden – und ahnen es nicht.

 

Und haben wir es erst zugelassen verzaubert und berauscht zu werden, so scheint nichts mehr unmöglich zu sein. Du kannst Gegenden entdecken, die zuvor nur undeutliche Punkte auf einer Landkarte waren. Du kannst Situationen erleben, wie sie in keinem Märchen, in keiner Geschichte und keinem Buch je niedergeschrieben wurden. Du kannst ein Leben führen, von dem du niemals gedacht hättest, dass es jemals deines sein könnte. Du kannst auf Menschen treffen, die sich nach Zuhause anfühlen – obwohl dir gar nicht klar war, dass du überhaupt ein Zuhause gesucht hast.

 

… Woher ich das weiß? Weil ich es selbst erlebt habe. Weil ich gesehen habe, wie aus einem Volleyballspiel an einem heißen Nachmittag ein halbes Leben geworden ist. Weil ich gesehen habe, dass es nur einen kurzen Moment, eine richtige Entscheidung braucht, um eine ganze Welt komplett umzugestalten. Und weil ich jeden Tag dankbar dafür bin. Dankbar für ein Volleyballspiel – und alles, was daraus geworden ist. Unendlich dankbar. Für Freundschaften, für Zuhause, für Abenteuer, Spaß, für Verständnis, Veränderung, für alles, was ich gelernt und gesehen habe. Dankbar erlebt haben zu dürfen, wie aus einem kleinen, runden Lederball eine berauschende, bezaubernde Geschichte geworden ist. Die wahre Geschichte einer Freundschaft.

 

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Für Mario, Gerda und Manu. Drei Jahre sind noch nicht genug.