Frage! Antwort?

Wir sind ständig auf der Suche. Nach unseren Schlüsseln, nach unauffindbaren Dingen, nach Geborgenheit, Zuhause, Freundschaft, Liebe. Wir suchen. Und am meisten suchen wir nach Antworten.

Wir stellen andauernd Fragen ans Leben. Wieso, warum, weshalb. Wir wollen Begründungen, wollen Erklärungen. Wir sehnen uns nach Klarheit.

Und doch sind es oft wir selbst, die uns dabei im Weg stehen. Wir werden niemals Antworten bekommen, wenn wir die Fragen nicht stellen. Wieso ist es nur so schwer die Frage einfach auszusprechen? Was bewegt dich?

Ganz einfach gesagt ist es die pure Angst, die uns so oft davor abhält eine Frage zu stellen. Die Antwort könnte uns nicht passen. Sie könnte etwas zerstören, könnte uns völlig aus der Bahn werfen. Wir haben nicht nur Angst vor der Antwort, sondern noch viel mehr vor der Wahrheit. Wahrheit kann schmerzen. Wahrheit kann unsere Welt verändern. Wahrheit kann mit einem Schlag all unsere mühsam erbauten Luftschlösser einfach niederreissen.

Wir stellen die Frage nicht. Wir verwenden sie als Fundament für unsere Träumereien. Als Leinwand für das, was wir uns ausmalen. Die Antwort kann alles sein, solange wir die Frage nicht stellen.

Und doch wird uns irgendwann klar, dass es manchmal gar nicht um die Antwort geht, sondern allein um die Tatsache die Frage zu stellen. Es laut auszusprechen, was uns belastet. Einen Schritt zu machen. Egal in welche Richtung. Hauptsache weg von der undurchsichtigen Wand aus Unwissenheit. Wir sollten nicht darüber nachdenken was die Antwort, was die Wahrheit, mit oder in uns anrichten kann. Es wird so oder so passieren. Manche Fragen klären sich auch ohne sie gestellt zu haben. Und das meistens zur falschen Zeit, im falschen Moment.

Auch ich habe viele Fragen. Fragen die ich eigentlich jeden Tag stellen könnte. Fragen an Menschen, die ich regelmäßig sehe oder höre. Und doch traue ich mich niemals es einfach auszusprechen. Es könnte etwas kaputtgehen. Meine fabelhafte Glitzerwelt könnte von einer Sekunde zur nächsten in Trümmern liegen. Und doch fühlt es sich manchmal an, als wäre dies nur ein kleiner Preis den ich zahlen müsste im Gegensatz zur nagenden Ungewissheit. Setzt es auf eure To-Do-Liste. Fragen stellen. Am Ende werden wir doch immer nur aus den Antworten lernen und nicht aus den Luftschlössern, die wir aus den Fragen bauen.