Die Vergangenheit ist jetzt.
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- Veröffentlicht: 10. August 2012
Was wir uns vor Augen halten müssen ist, dass wir unsere Vergangenheit selbst schaffen – und zwar durch das, was wir heute tun. (Grey's Anatomy)
Wenn wir genau darüber nachdenken, dann haben wir für nichts die volle Verantwortung – außer für unsere Vergangenheit. Was heute oder morgen passiert können wir oftmals nicht beeinflussen, aber was wir aus heute oder morgen machen, dafür sind wir zu hundert Prozent allein verantwortlich.
Wie war dein Tag?
Hast du daran gedacht, ihn zu leben?
Wir sind nichts so sehr wie unsere Vergangenheit. Wir sind die Entscheidungen, die wir getroffen haben, sind die Dinge, die wir erlebt haben, sind die Begegnungen, die wir gemacht haben. Wir sind das Leben, das hinter uns liegt. Wieso also vergessen wir so oft, dass wir genau jetzt in der Zeit leben, die uns prägen wird? Dass wir jetzt gerade das Leben führen, von dem wir später erzählen werden mit dem Satz „Weißt du noch damals...?“.
Natürlich sollten wir uns nicht allzu großen Sorgen um die Zukunft machen. Sie kommt noch früh genug. Und Vergangenheit ist am Ende doch immer das Gesamte, niemals ein einziger Tag. Und doch ist es wichtig, auch aus dem kleinsten Etwas etwas Wundervolles herauszuholen. Erinnerungen, an die es sich zu erinnern lohnt. Abenteuer, die einem noch nach Jahren Gänsehaut bereiten. Momente, die ein Leben ausmachen.
Vergesst nicht zu leben. Vergesst nicht euch zu freuen, glücklich zu sein. Vergesst nicht zu lieben. Zu leiden. Traurig zu sein. Vergesst nicht eine Vergangenheit zu schaffen, auf die ihr später wohlwollend und wehmütig zurückschauen könnt. Und beginnt damit heute. Am besten jetzt.
Life calls all in. Are you in?
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- Veröffentlicht: 07. August 2012
Im Leben geht es oft um Risiko. Oder besser gesagt um riskante Entscheidungen. Das fängt an bei riskanten Investitionen an der Börse und hört auf bei riskanten Entscheidungen im Privatleben. Einer Freundin absagen, mit der schon lange etwas ausgemacht ist – nur weil man kurz vorher ein besseres Angebot bekommen hat. Ausreden erfinden, weil die Wahrheit sich irgendwie schäbig anhört. Sich verletzlich machen, weil man jemanden seine wahren Gefühle gesteht – risikoreiche Unterfangen. Und der Preis, den wir dafür zahlen ist oft höher als gedacht.
Aber manchmal, da muss man dieses Risiko einfach eingehen. Wie könnten wir sonst jemals wissen, ob es gut ausgegangen wäre?
Also springen wir. Ins Ungewisse. Wir springen und halten dabei die Luft an, weil wir Angst haben, dass der Druck zu groß wird. Wenn wir Glück haben landen wir sanft. Haben wir Pech, so brechen wir uns alle Knochen. Es ist spannend. Risiko ist Abenteuer. Und das ganze Leben ist ein einziges Abenteuer.
In Wahrheit geht es doch bei jedem Risiko darum, was wir bereit sind aufzugeben. Was wären die Verluste bei dem Unterfangen? Geld, Freundschaften, Liebe? Wir pokern um das Glück – wohl wissend, dass das Leben immer „all in“ geht. Und manchmal, da gehen wir einfach mit. Wir setzen alles was wir haben auf eine Karte und warten gespannt was passiert. Die Verluste erscheinen uns verkraftbar im Vergleich zu dem, was wir doch gewinnen könnten. Das ist das wahre Leben, das ist es was wir tun: wir spielen um das Glück, setzen alles was wir haben und das einzige, was wir tun können ist zu hoffen, dass das Schicksal uns hold ist und uns gewinnen lässt.
Natürlich ist es manchmal nicht ratsam „all in“ zu gehen. Manchmal ist das Risiko zu groß. Manchmal sind die Verluste schier unverkraftbar – egal, was wir dafür gewinnen könnten. Überlegt euch gut was ihr macht und bedenkt, dass das Leben nicht immer fair spielt. Wir können uns unseres Sieges niemals sicher sein. Manchmal sollten wir der Versuchung des Risikos widerstehen und zufrieden sein mit dem, was wir haben. Wer weiß, hin und wieder führen uns auch die sicheren Wege an ein überraschendes Ziel.
Das Du und die neun Buchstaben.
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- Veröffentlicht: 10. Juli 2012
Zwei kleine Buchstaben, zusammen eine riesige Bedeutung. Dieses Du ist es, wonach wir ständig suchen. Ein Du, das das Ich irgendwie besser macht. Ein Du, das gemeinsam mit dem Ich ein Wir ergibt. Und aus diesem Wir kann so viel mehr werden: eine gemeinsame Zukunft, eine gemeinsame Reise, ein gemeinsames Leben. Gemeinsam. Und plötzlich sind aus den zwei Buchstaben neun geworden. Neun Buchstaben, die für uns die Welt bedeuten.
Oftmals dauert es lange, bis man dieses Du endlich findet. Meistens zufällig, durch seltsame Fügungen des Schicksals, völlig unerwartet und ungeplant. Plötzlich tritt ein Du in unser Leben und wirft uns komplett aus dem Konzept. Und allzu oft scheint es dann unmöglich, dass aus dem Du und dem Ich jemals ein Wir werden kann. Liebe ist nicht einfach. Und das Leben sowieso nicht.
Aber wir geben niemals auf. Das Du ist viel zu wertvoll, um es jemals wieder gehen zu lassen. Und die Aussicht auf ein Wir, oder vielleicht sogar auf ein Gemeinsam ist viel zu kostbar, um die Chance darauf nicht wahrzunehmen. Natürlich kann es schief gehen. Natürlich kann es passieren, dass wir ein Du finden und trotzdem niemals ein Wir werden. Geschweige denn ein Gemeinsam. Aber wir versuchen es. Wir setzen alles daran. Wir wollen es unbedingt: diese neun Buchstaben, die für uns die Welt bedeuten.
Ein Du ist jemand, der uns zum Lachen bringt. Jemand, mit dem alles irgendwie schöner ist. Ein Du ist etwas, das dich glücklich macht. Das dir Sonnenschein an Regentagen schenkt, jemand, mit dem das Ich stundenlang reden kann - und ebenso stundenlang schweigen. Ein Du ist jemand, über den man am liebsten ganze Bücher schreiben würde, sein Zimmer mit Fotos austapezieren. Jemand, dessen Nachrichten man ständig immer und immer wieder durchliest, jemand an den man denken muss, wenn man bestimmte Lieder hört. Du ist ein Mensch, den man sich ausgemalt hat in seiner Phantasie und der plötzlich in Fleisch und Blut vor einem steht. Du ist Liebe. Und Wir ist jener Traum, der uns kalte Schauer über den Rücken laufen lässt, wenn wir kurz die Augen schließen und es uns vorstellen. Wir ist etwas, das sich wie Zuhause anfühlt. Wir macht unsere Luftschlösser bewohnbar. Und Gemeinsam ist das, was wir uns insgeheim jedes Mal wünschen, wenn wir zwei alte Menschen sehen, die händchenhaltend durch den Park spazieren. Dieses Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und die Hoffnung, dass wir nicht alleine sein müssen.
Du, Ich, Wir, Gemeinsam. Ein paar Buchstaben, die uns ständig auf trapp halten. Eine wunderbare Melodie, die unser Herz tanzen lässt. Etwas, das wir ständig hoffen zu finden. Und wenn es dann so weit ist, dann ist es viel zu oft nicht leicht. Manchmal wird aus dem Du kein Wir. Manchmal ist das Du vielleicht doch nicht das richtige. Manchmal wird nichts aus Gemeinsam. Aber allein schon die Suche danach ist das größte Abenteuer. Und das sind neun Buchstaben, die wir auch ohne Du oder Wir bekommen können.
Zuhause.
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- Veröffentlicht: 04. Juli 2012
„Zuhause“ ist eines jener Dinge im Leben, das ich noch nie so richtig verstanden habe. Ist Zuhause da, wo wir wohnen? Oder ist es da wo wir herkommen? Oder da, wo wir hingehen?
Was ist Zuhause? Kann man mehrere haben? Wo bin ich zu Hause? Und noch viel wichtiger.. ist es nun ein Nomen oder ein Adjektiv? Ist es etwas, oder etwas, das man ist?
Inzwischen verbringe ich nun schon sagenhafte 8 324 Tage auf dieser Welt. Ich weiß nicht viel darüber – aber ich weiß, dass ich zu Hause bin. Und zwar dort, wo mein Herz schlägt. An manchen Tagen bin ich an einem Ort zu Hause, den ich als den „Strand meiner Träume“ bezeichne, angelehnt an ein Buch von Sergio Bambaren, doch absolut gefühlt von mir. Außerdem bin ich in meiner Wohnung zu Hause. Dort, in der großen Stadt, mit meinen fabelhaften Mitbewohnern, mit denen ich doch immer wieder lachen kann. Dann bin ich natürlich auch noch daheim zu Hause. Bei meiner Mama – dort, wo ich herkomme. Ich bin im Hotel zu Hause – wo ich wohne, während ich mit den besten Arbeitskollegen der Welt sagenhafte Wochen verbringe.
Und neben all dem fühlt es sich nach zu Hause an, wenn ich mit meinen fabelhaften Freunden irgendwo bin.. sei es eine Discothek, ein Festival, eine Reise irgendwo im nirgendwo. Wenn ich meine Freunde im Burgenland besuche – das fühlt sich nach zu Hause an. Wenn ich mich ins Auto setze und irgendwo hin fahre – das fühlt sich nach zu Hause an. Wenn ich irgendwo bin und es sich anfühlt, als sollte ich nirgendwo anders sein – das ist Zuhause.
Zuhause ist niemals an einen Ort gebunden. Es ist ein sagenhaftes Gefühlt, etwas das uns glücklich macht. Zuhause ist etwas, das man ist. Etwas, das man jeden Tag versucht zu sein. Und vorallem, ist es etwas in uns selbst. Das schönste und beste Zuhause finden wir in uns selbst, irgendwo zwischen Neugier, Abenteuer, Ruhelosigkeit und dem unendlichen Drang nach Beständigkeit.
Wir können es überall finden: in einer Situation, in einem Moment, vielleicht in den Augen von einem Menschen, den wir gern haben. Aber irgendwo dort, da ist es: Zuhause.
Freundschaft ist, wenn man irgendwie zu Hause ist.
Und Sylvia Tubbesing hat gesagt „Zuhause ist man da, wo man sich fallen lassen kann, wo das eine Herz das andere auffängt.“
Und es ist so wahr. Das, was ich als „daheim“ bezeichne ist doch nur deshalb ein „Zuhause“ für mich, weil dort Menschen sind, die mir etwas bedeuten.
Und das, was sich wie Zuhause anfühlt ist es doch auch nur deshalb, weil dort Menschen sind, die mir ein Zuhause geben.
Zuhause. Ein kleines Wort für so eine große Bedeutung. Und weil ich weiß, dass „Zuhause“ niemals an einen Ort gebunden ist, kann ich mit Fug und Recht behaupten: ich werde niemals obdachlos sein.
Es mag eine regnerische Nacht sein, ein Nachmittag irgendwo im nirgendwo. Es mag ein stürmischer, verschneiter Tag am Gletscher sein, ein Trip durch Felder und Wiesen, der nirgendwo hinführen zu scheint. Es mag ein Abend sein irgendwo am Ende der Welt, eine schlaflose Nacht in einem Bus, oder Stunden der Stille und Ereignislosigkeit – es ist immer „Zuhause“, solange du dort mit Menschen bist, die du liebst.
Für Anna, Maja, Mama, Oma, Joey, Magda, Chrissi, Lisa, Sanni, Viki, Nadi, Nina, Gerda, Manu, Julia, Motzi, Lisa, Gloria, Dani, Ena, Sasi, Jo, Mario, Figi, Babsi, Carmen, Silke, Muhel, Gistov, Philipp – weil ihr mir ein Zuhause gebt, egal wo ich bin.